In der aktuellen Medienlandschaft, in der Streaming-Dienste eine dominierende Rolle spielen, sehen sich deutsche Produzent*innen mit einer erheblichen Herausforderung konfrontiert: Sie müssen häufig alle Rechte an ihren Werken abtreten, ohne angemessen an den wirtschaftlichen Erfolgen beteiligt zu werden. Diese Praxis gefährdet nicht nur die finanzielle Stabilität der Produzent*innen, sondern auch die kulturelle Wertschöpfung in Deutschland.
Problemstellung
Die gängige Praxis, dass Produzent*innen im Rahmen von Produktionsaufträgen mit Streaming-Anbietern und Sendern sämtliche Rechte an ihren Produktionen abtreten müssen, hat gravierende wirtschaftliche Folgen. Trotz erheblicher Investitionen und Risiken, die mit der Entwicklung und Produktion von Inhalten verbunden sind, partizipieren Produzent*innen nicht am Erfolg. Stattdessen fließen die Einnahmen oft ins Ausland.
Fairer Anteil am Erfolg
Ein Modell des Rechterückfalls stellt sicher, dass Produzent*innen, die den Großteil der mit einer Produktion einhergehenden Risiken tragen, auch finanziell am Erfolg ihrer Produktionen beteiligt werden, indem sie einen relevanten Anteil der Auswertungsrechte behalten. Dies ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch der nachhaltigen Förderung kreativer Talente in Deutschland. Die Möglichkeit mehr finanzielle Ressourcen zu schaffen, eröffnet die Chance auf Investitionen in neue Projekte und Innovationen.
Durch den Rechterückbehalt behalten Produzent*innen die Kontrolle über die Auswertung ihrer Werke. Das ist ein entscheidender Punkt, um sicherzustellen, dass kulturell bedeutsame Inhalte nicht ausschließlich nach kommerziellen Gesichtspunkten bewertet werden.
Erfolgsbeteiligungen und Rechterückflüsse sorgen dafür, dass mehr Kapital in der deutschen Wirtschaft zirkuliert. Dies stärkt nicht nur die Filmindustrie, sondern auch angrenzende Branchen. Ein wesentlicher Punkt dabei sind höhere Steuereinnahmen.
Die Einführung eines Rechterückfalls innerhalb der Investitionsverpflichtung schützt und fördert die deutsche Medienindustrie. Dabei geht es nicht nur um die wirtschaftlichen Interessen einzelner Produzent*innen, sondern um die Bewahrung und Förderung deutscher Kulturgüter. Dies stärkt nicht nur die lokale Kreativwirtschaft, sondern sichert auch die kulturelle Vielfalt und Identität für zukünftige Generationen.
Weiterführende Infos erhalten Sie hier:
- Deutsche Filmstandorte erhalten: ANREIZE SETZEN und INVESTITIONEN SICHERN!
- 5 Fakten und 5 Irrtümer zur Novellierung der FILMFÖRDERUNG in Deutschland
- Faktenbasierte Auseinandersetzung – Ein Gastbeitrag von Dr. Lisa Giehl (Executive Vice President Subsidies & Public Policy | Geschäftsführerin LEONINE Licensing) in Blickpunkt: Film